Die Brücke (2014)

5-Tage Video- und Audioworkshop  


eine Brücke erfüllt einen klaren Zweck: Sie verbindet. Ihre Symbolkraft ist so positiv besetzt, dass sie die Rückseite der Euroscheine ziert. Die Brücke ist aber nur für den bestimmt, der sich bewegt. Für den, der stehen bleibt wirkt sie schnell als Unort. Im Spielfilm ist es ein beliebtes Klischee, dass der am Leben zweifelnde Protagonist sich von der Brücke stürzen will, oder dass der gesellschaftlich Gestürzte unter ihr haust. Auch in den Medien gibt es die Brücke als Unort, wie im Fall des Holzklotzwerfers von Oldenburg. So ist eine Brücke ist zugleich Projektionsfläche für Erfolg (Bewegung und Vernetzung) und Abstieg (Stillstand).

Was ist eine Brücke an sich, jenseits einer Projektionsfläche? Sie ist ein Resonanzkörper: Die LKW donnern, PKWs Rauschen, und unter der Brücke gibt es meist ein unwirkliches Echo. Sie ist Schutz vor Sonne und Regen, oder sie liefert eine besondere Aussicht, oder sie ist eine Leinwand für Sprayer…

Wir würden die Schüler anleiten ein Video Portrait einer Brücke zu drehen, mit besonderer Aufmerksamkeit auf Klang und Akustik, sowie der Ausarbeitung der Kontraste verschiedener Wahrnehmungsperspektiven desselben Objektes. Das Resultat kann dokumentarische Verdichtung, eine kleine Geschichte , oder auch eine Inzenierung sein, die das Beobachtete reflektiert. Die Schüler arbeiten in vierer Gruppen, lernen den professionellen Umgang mit Video und Ton und lernen ein ihnen bekanntes Objekt neu zu betrachten.